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Antonio Calderara

Abbiategrasso/Mailand 1903 - Vacciago 1978


Antonio Calderara bricht zugunsten der Malerei nach einer Einzelausstellung, die bereits 1923 stattfindet, im Jahr 1925 sein zwei Jahre zuvor am Politechnikum in Mailand begonnenes Ingenieurstudium ab. Als Autodidakt ist Calderara ein Maler, der seit den 30er bis in die späten 50er Jahre viel experimentiert und so in zeitlich kurzer Abfolge verschiedene Stile durchläuft. Neben, mit dem meditativ verhaltenen Stil Morandis assoziativ verbundenen Stilleben entstehen noch dem Impressionismus nahe Landschaften, Figurenbilder und Portraits, letztere in Anlehnung an den Stil der "Neuen Sachlichkeit".
Auf der Suche nach einem endgültigen adäquaten künstlerischen Ausdruck wird die milchige Landschaft des Orta-Sees, in der Antonio Calderara über Jahrzehnte wohnt und die ihn fasziniert, sein favorisiertes Sujet. Einen immer größeren Abstraktionsgrad erreichend, löst sich Calderara in der Reihe der Orta-See-Arbeiten schließlich ganz von Landschaft und Architektur, um sich einer gegenstandslosen Welt zu öffnen, in der das greifbar Reale nur mehr als Erinnerung vorhanden ist.
Seinem eigenem Empfinden nach malt der Künstler 1959 sein erstes, rein abstraktes Bild. Von nun an entwickelt er einen Albers nahestehenden, zartfarbigen und abstrakten Stil. Angefangen beim Prinzip des Goldenen Schnitts sind dabei Zahlen- und Proportionsverhältnisse für Antonio Calderara von großer Bedeutung. Für seine geometrische Vorgehensweise prägt der Künstler den Begriff des "spazio mentale", des "geistigen Raums".
Von den Vertretern des Konstruktivismus oder der Konkreten Kunst unterscheidet sich Calderara insofern, als er bei aller Systematik keinen streng radikalen Bildkonzepten oder Farbsystemen folgt, sondern in seiner Vorgehensweise eher intuitiv agiert. Über seine künstlerische Intention sagt Calderara selbst: "Ich möchte das Nichts malen, das das Ganze ist, das Schweigen, das Licht, Maß, Ordnung, Harmonie. Das Unendliche."
Antonio Calderara lebt bis zu seinem Tod im Jahr 1978 abwechselnd in Mailand und Vacciago.


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